Herr OB Dr. Scharpf eröffnete die Sitzung um 13.00 Uhr und begann diese mit einer Solidaritätsbekundung für die Menschen in der Ukraine. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine, zeigte er sich zutiefst erschüttert und wies darauf hin, dass die Auswirkungen auch in Deutschland und Ingolstadt zu spüren sein werden.

Ein wichtiges Thema im Stadtrat ist immer wieder die Nachhaltigkeitsagenda der Stadt Ingolstadt, angelehnt an die 17 globalen Ziele der Vereinten Nationen. Sie umfasset Themen wie Soziale Gerechtigkeit, Umwelt- und Klimaschutz, allgemeine Gesundheit und Bildung. Von den Grünen wurde auch dieses Mal wieder hervorgehoben, dass kaum ein Bereich unseres normalen Lebens davon ausgenommen sein wird.

Umso erstaunlicher war es, dass der Antrag der AfD-Stadtratsfraktion – Erstes Vollholz-Hochhaus in Ingolstadt – in der Stellungnahme der GWG durchwegs negativ bewertet wurde. Gegenargumente waren: Zu teuer, hohe Schadensanfälligkeit bei Wasserschäden, Probleme beim Schallschutz und Brandschutz usw. In seinem Redebeitrag reklamierte Stadtrat Ulrich Bannert, dass schon der AfD-Antrag falsch übernommen wurde als – Erstes Vollholz-Haus –. Er zeigte sich auch erstaunt, dass diese nachhaltige Bauweise in anderen Städten wie z.B. in Hamburg, wo derzeit Deutschlands höchstes Holzhochhaus gebaut wird, funktioniert und schon im Vorfeld positive Wellen schlägt. Weitere Beispiele sind die mehrgeschossige Vollholz-Bauweise in Kempten oder auch die neue Kindergrippe aus Holz in der Gemeinde Hitzhofen. StR Bannert erwähnte nochmals, dass umweltfreundliches, klimagerechtes Bauen seinen Preis hat und Umweltschutz nicht kostenlos ist. Man will mit diesem Antrag darauf hinwirken, für die Zukunft neue Impulse zu setzen. Dennoch wurde der AfD-Antrag von den anderen Fraktionen abgelehnt.

Kontrovers diskutiert wurde der Antrag der Grünen zum Thema ‚Parken für Anwohner‘. Nach deren Vorstellung ist der öffentliche Raum zu wertvoll um Autos dort zu parken. Sie wollen dafür das Parken für Anwohner in den städtischen Tiefgaragen günstiger und alltagstauglicher machen. Aus den anderen Fraktionen gab es hierzu viel Gegenwind, da man durchaus der Meinung ist, dass Autos und Parkplätze auch zum urbanen Leben gehören.  Man einigte sich darauf, die IFG damit zu beauftragen, ein attraktives Paket für das Parken der Anwohner auszuarbeiten.

Beim Projekt Audi Südring geht es um die Schaffung einer neuen leistungsfähigen Ost-West-Verbindung über die Bahnlinie zwischen Ettinger Straße und dem im Bau befindlichen „Schneller Weg“. Nach Meinung der Grünen, der Linken und der ÖDP, soll kein Geld in zusätzlichen Straßenausbau investiert werden. Man wolle die Verkehrswende und das sei die Umkehr von jetzigen Positionen, d.h. der individuelle Autoverkehr muss reduziert werden.  StR Schlagbauer von der SPD mahnte an, dass man Lösungen braucht, die der Realität entsprechen.  Es wird ständig das Automobil bekämpft und dabei entsteht ein großer Teil des Wohlstands der Stadt durch Audi.  AfD-StR Lukas Rehm bedankte sich bei Herrn Schlagbauer für seine hervorragende Ausführung. Er sagte, dass man sich dieser Aussage nur anschließen kann und er hoffe, dass der Grundsatzbeschluss für die Fortschreibung der Verkehrsuntersuchung nun endlich zur Abstimmung kommt. Dem Antrag wurde dann mit Mehrheit zugestimmt.